Sonntag, 11. November 2012

Eingezogen

November-Sonntag
Weil ich immer noch nicht ganz gesund bin, wird das heute eher ein kurzer Eintrag.
Wie ich gestern schon geschrieben habe, ist rumsitzen nicht so meine Lieblingsbeschäftigung und der Tee kommt mir wahrscheinlich langsam aber sicher zu den Ohren raus.
Was kann man an so einem verregneten November-Sonntag schon so machen?

Es ist ja nicht so, dass ich nichts zu tun hätte, aber verschnupft und verschwitzt hab ich als Mädel nicht ganz so viele Möglichkeiten.
Klamotten anprobieren und neue Kombinationen finden will ich verschwitzt nicht. Schminken fällt bei dem Schnupfen auch flach. Die Wohnung ist auch aufgeräumt.

Birgit zieht bei mir ein
Also dachte ich mir, dass ich meinen kleinen und vollen Kleiderschrank mal wieder ausmisten könnte. Ich kann mich eh' nur schlecht von Klamotten trennen - sogar von Männerklamotten.
Ja die lieben Männerklamotten - bisher waren in meinem Kleiderschrank nur Männerklamotten (wie es sich gehört - natürlich...).

Meine Frauenkleidung war bisher immer verschämt in einer kleinen Kommode fast versteckt.
Da kaufte ich mal da ein Teil, mal dort ein Teil, aber seit einiger Zeit ist ja eher Frauenoutfit angesagt und ich brauchte natürlich mehr Kleidung.
Gerade am Anfang braucht ein Mädel ja eine Grundausstattung. Von der Jacke bis zur Socke.
Frauen brauchen natürlich auch mehr Kleidung als Männer - es soll ja zusammenpassen und dann sind da noch die Accessoires - die kleinen Dinge, auf die wir Frauen in keinem Fall verzichten können.

Also stopfte ich alles in die Kommode und verlor teilweise auch mal den Überblick.
Deshalb alles ausräumen und erst mal fein säuberlich gefaltet auf mein Bett drapiert.
Da hab ich mich schon gewundert, was sich da so im Laufe der Zeit alles angesammelt hat, so viele Kleidungsstücke. Ein Sinnbild für meine lange Leidenszeit.
Die rote Bluse, die ich mir im Herbst 2010 mal gekauft hab. Die grauen Leggins, der grüne Cardigan, der mir immer noch nicht so richtig passt - alles mögliche.

Also alles sortieren - Fächer ausräumen und rein in den Schrank!
Da hängen sie nun, Frauenjeans und Röcke neben den Anzughosen meines alten Ichs.
Ich finde, dass es langsam an der Zeit ist Platz zu machen für Neues, für mich - nicht für den, den ich spielen darf.

Morgen geh ich als braves Mädel wieder ins Büro und danach kommen noch ein paar neue Sachen in den Kleiderschrank. Platz hab ich noch und ich hab immer noch nichts anzuziehen...

Jetzt werd ich mir mal den Tatort angucken - ich hab ja immer noch die Hoffnung, dass mal ein spannender dabei ist - die Hoffnung nicht aufgeben, das ist ja besonders als Trans-Frau besonders wichtig.

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