Weil in meinem Kleiderschrank nur noch einige Kleidungsstücke aus meinem "alten Leben" vorhanden sind, ist es die perfekte Gelegenheit um Kleidungsstücke zu kombinieren, mich auszuprobieren und in meinem "Alltagstest" neue Erfahrungen zu sammeln.
Eines meiner Lieblingscafés ist wegen des kühlen Wetters wirklich brechend voll und es gäbe wirklich keine Möglichkeit, sich unauffällig irgendwie, irgendwo zu verstecken.
Das will ich aber natürlich auch gar nicht mehr. Deshalb gibt es ja den Alltagstest. Schließlich kann ich ja nicht meinen Vornamen-, und Personenstand ändern, Hormone nehmen, eine OP planen und mich im Alltag verstecken. Das ist nicht realistisch und wer will schon so Leben?
Diese Woche hatte ich nach längerer Zeit wieder einem Termin bei meinem Augenarzt, den ich auch gleich dazu genutzt habe, um mich zu outen (Ärzte bitte nicht vergessen, wegen evtl. Wechselwirkungen von Medikamenten anderer Behandlungen während der HET).
Der nächste Termin ist schließlich erst wieder in einigen Monaten und da habe ich mich etwas Glück schon einen anderen Ausweis und eine andere Krankenversicherungskarte. Er kannte das Thema zuerst nicht, behandelt mich aber auch gerne als Frau weiter. Das freut mich natürlich, weil ich wirklich gerne zu ihm gehe.
Die erste Woche meiner Hormonersatztherapie (HET) ist nun auch schon vorbei.
Was soll ich sagen? Bisher habe ich nicht viel gespürt.
Am Abend des fünften Tages juckte und zog es im Brustbereich schon ganz schön. Aber das hielt nur einige Stunden an. Bisher vertrage ich die Medikation psychisch und physisch sehr gut.
Das Gefühl, jetzt die richtigen Hormone zu bekommen, ist allerdings unbezahlbar.
Es passt wieder ein Stück ins Mosaik und ich fühle mich im Alltag sicherer und freier (warum das so ist, kann ich leider nicht erklären).
Ich gehe einfach geduldig wie ein Esel meinen Weg weiter und warte, was die Zukunft bringt.
Liebe Grüße
Birgit
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