Freitag, 10. Januar 2014

To cut or not to cut

Neues...
... habe ich nicht vieles zu berichten. Weihnachten, Silvester und die ganzen Feiertage sind dieses Jahr kurz, schmerzlos und ziemlich schnell an mir vorbeigezogen.
Das finde ich schon etwas schade, weil ich gerade die Vorweihnachtszeit sehr gerne mag.
So ohne Schnee bin ich nun schon etwas traurig.

Stammtisch
Ich war auch mal wieder beim Stammtisch des Trans-Ident e.V.
Auch dieses mal habe ich wieder sehr nette Menschen getroffen und mich sehr wohl gefühlt.
Mein Problem war bzw. sind immer noch die öffentlichen Verkehrsmittel, weil es gerade in dieser Gegend Nachts als Transidente nicht immer ganz so einfach ist.
Deshalb bin ich bei den Stammtischen oft regelrecht emotional erschöpft und dann ziemlich schweigsam. Aber ich bin sowieso eigentlich eher die Zuhörerin - da ist mein Blog wohl eher die Ausnahme.

To Cut...
Langsam wird es echt schwierig und nervig mit meiner Frisur und ich denke, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis ich echten Ärger mit meinem Umfeld bekomme.
Das wäre mir, wie ich bereits geschrieben habe, ja egal - Aber: So langsam fühle ich mich ohne richtige Frisur oder einen Haarschnitt selbst nicht mehr wohl. Ich werde zunehmend dünnhäutig und die dauernden Anspielungen gehen mir zunehmend auf die Nerven.
Das geht schon so weit, dass ich mich schon schlecht fühle, wenn mich Fremde auf der Straße ansehen.
Ich werde also bald einen Termin bei einem trans-freundlichen Friseur machen und mir mein ersten Frauen-Haarschnitt machen lassen. Er soll aber noch nicht zu weiblich sein. Das tut schon weh, wenn die so mühsam gewachsenen, längeren Haare abgeschnitten werden, aber ich kann ja nicht wie ein Wischmopp herumlaufen.
Hoffentlich bekomme ich eine gute Beratung, die habe ich nämlich bitter nötig.

Vorsätze
Ich hab an Silvester irgendwie gar keine neuen guten Vorsätze für 2014 gefasst. Aber das war irgendwie auch egal, weil eh viele bereits 2013 da waren.

Am Stammtisch hab ich mich mit einigen Transfrauen über Psychologen unterhalten und hab für mich irgendwie herausgefunden: Das ist ein Kuddelmuddel! So was wie Anleitung und Hilfe ist schwierig.
Deshalb versuche ich meinem Bauchgefühl zu folgen (und das ist gar nicht so einfach, wenn man seine Gefühle 40 Jahre lang komplett unterdrückt hat).
Zuerst will ich versuchen, einen Termin bei einer Psychologin zu bekommen, die schon ein wenig Erfahrung mit Trans hat. Eine Frau ist mir irgendwie lieber.

Letztes Jahr hab ich mich ja davor gedrückt, weil es für mich ein gewaltiger Schritt ist.
In meiner Familie "geht man nicht zum Psychologen" und es bedeutet für mich auch ein Stück mich selbst anzunehmen und mir Hilfe zu suchen.
Ich fühle jetzt, dass es einfach sein muss! Hoffentlich muss ich nicht monatelang auf einen Termin warten.

Liebe Grüße Birgit

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