Freitag, 1. Februar 2013

Trans-Ident e.V.

Immer weiter...
... führt mich mein Weg, den ich seit einigen Monaten gehe.
Auch als Trans-Frau gibt es Höhen und Tiefen, schöne Momente und weniger schöne. Ich habe natürlich auch nichts anderes erwartet.

Da nun doch schon einige Zeit seit meinem letzten Post vergangen ist, will ich nur mal kurz von meinen Erlebnissen der letzten Zeit berichten.

Wann immer es geht, versuche ich die Treffen der Selbsthilfegruppe Trans-Ident Nürnberg zu besuchen.
Beim Januar-Treffen habe ich wieder einige nette Menschen kennengelernt und neue Informationen bekommen.
Außerdem war ich zum ersten Mal dezent geschminkt (Lidschatten, Kajal, getuschte Wimpern und Lippenstift) öffentlich unterwegs.
Ich wäre zwar fast in der U-Bahn vor Aufregung gestorben, aber ich hab's überlebt.

Sandra und Airin stecken eine Menge Herzblut in die SHG und die Organisation drumherum.
Ein Ergebnis ihrer gemeinsamen Bemühungen war die Gründung des Trans-Ident e.V.
Der am 26.01.2013 im Kiss Ansbach gegründete Verein ist meines Wissens der erste seiner Art in Bayern.

Aus den Erfahrungen meines bisherigen Lebens weiß ich, dass die Mitgliedschaft in einem Verein nicht nur positive sondern auch negative Wirkungen haben kann.
Trotzdem ist es unerlässlich, dass auch innerhalb eines Vereins eine (flache) Hierarchie existiert, damit dieser wachsen und gedeihen kann, handlungsfähig ist und letztlich seinen Zweck erfüllt.

Ich kann mir vorstellen, das viele Menschen, die sich mit dem Thema "Trans" beschäftigen oder betroffen sind vielleicht nicht gleich einem Verein beitreten möchten, weil "Trans" ja eher kein Hobby ist, sondern hoffentlich ein Lebensabschnitt.

Trotzdem bin ich sehr froh, dass dieser Verein gegründet wurde, weil es mir nach den in dieser kurzen Zeitspanne gemachten Erfahrungen so vorkommt, dass das Bundesland Bayern hier noch Nachholbedarf gegenüber anderen Bundesländern hat.

Natürlich denke ich derzeit sehr viel über meine persönliche Entwicklung und meinen künftigen Lebensweg nach und versuche meine Transition aktiv zu gestalten und mit einer Mischung aus Mut, Sturheit, Offenheit und Beharrlichkeit mit kleinen Schritten vorwärts zu kommen.

Deshalb denke ich natürlich auch ernstlich über eine Mitgliedschaft nach (es wäre die erste nach über 20 Jahren Pause). Allerdings wäre ich dann wohl zuerst eher Nutzerin als Gestalterin, weil ich mich mit meinen wenigen Erfahrungen der letzten 3 Monate gegenüber alten Hasen und (Häsinnen? Häschen? hm... egal...) wohl weniger einbringen kann.

Aber ich finde die Gruppe in Nürnberg und wohl auch die in Ansbach und Erlangen wichtig und toll, weil sie mir immer wieder die Gelegenheit geben neue Menschen kennen zu lernen, Eindrücke zu sammeln und Kraft zu tanken und der neue Verein wird jetzt das Tüpfelchen auf dem "I".

Grüße aus dem verregneten Franken und bis zum nächsten Mal.

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